Über Feynman, seinen „niedrigen“ IQ, Neugier und warum Verstand weniger wichtig ist als Vernunft

RichardFeynman-PaineMansionWoods1984 copyrightTamikoThiel bw

Feynman, allgemein als Genie anerkannt Tamiko Thiel 1984 (OTRS communication from photographer) CC-BY-SA-3.0, wikicommons

Die Grundausstattung Richard Feynman’s war für den Nobelpreisgewinner überraschend niedrig. Den Mann aus Neugier, den Overachiever der Physik, das Quantengenie, der behauptete mittels Feynmantechnik jede Theorie begreifen zu können, diesen Mann schmückten gerade mal lächerliche 125 IQ-Punkte. Feynman war somit dümmer als 2 Prozent der deutschen Bevölkerung, lag damit hinter dem Otto-normal-Genie und qualifizierte sich somit nicht einmal für die Genie-untergrenze:

„In der Genieforschung wird ein IQ von 135 bzw. 140 als untere „Geniegrenze“ angesetzt. “ http://www.die-besten-nennen.de/sites/texte/text3.htm#Liste 2

Dennoch mit seinem „bescheidenen“ Vehikel konnte Feynman bis an den Rand gegenwärtiger Gedanken reisen. Ob also Sportwagen oder Kombi es ist nicht das Fahrzeug, das darüber entscheidet, ob wir ans Ziel gelangen. Es ist auch der Fahrer, der die Rechenpower richtig einsetzen muss. In diesem Artikel geht es daher der den Unterschied zwischen Verstand als dem bloßen Berechnen, und der Vernunft, wobei Vernunft die Fähigkeit bezeichnet, den Verstand in seinen Funktionen zu bewerten und richtig einzusetzen. Die Vernunft kann uns leiten. Hieraus ergibt sich dann auch der Unterschied zwischen einer instantan, messbaren Intelligenz und einer Intelligenz, die sich über einen Lebenszyklus erstreckt und damit angibt, wie wir unseren Intellekt denn genutzt haben. Damit widersprechen wir auch Eysencks These, dass hohe Intelligenz als Faktor für Höchstleistungen notwendig wäre. Beginnen wir die Erläuterung aber, warum gerade nicht der Verstand entscheidet, ob wir zu vernünftigen Ergebnissen kommen. Dies tun wir am Beispiel der Unendlichkeit:

MetricatedSpeedLimitSignBoltonON2011Unendlichkeit begreifen

Sind natürliche Zahlen unendlich? Gibt es die Zahl der Zahlen? Ach, wir kennen das Problem, seitdem wir das erste mal als Kinder über die Unendlichkeit nachdachten. Wie kann ein unendlicher Raum ohne Ende existieren? Wie kann es unendlich viele Zahlen in einem Universum geben? Der Verstand kennt hier kein Maß und versucht die Tür zu dem Jenseits, zu der Rückwand aller Dinge zu öffnen, indem er wie eine Rechenmaschine ein langes Zahlenband spinnt. Es geht auch kreativ, das heißt vielleicht kann der Verstand sogar eine Landschaft erdenken, um sein Zählen zu beginnen, um seine Zahlen zu zählen. Eine Landschaft so wie Daniel Tammet es beschreibt, wenn er über eine innere Landschaft aus Pi fliegt. Doch auch diese Exploration innerer Landschaften ist eine Aufgabe, die stets ihr Ende findet. Der Verstand ist hoffnungslos verloren, eingeschlossen von Endlichkeit. So hält beispielsweise der Chinese Chao Lu den Rekord mit 67.890 Nachkommastellen, wobei er dies mit einer Art inneren Landschaftsbau erreicht hat (wie dies mittels Loci-Methode funktioniert, erkläre ich hier). 24 Stunden und 4 Minuten spulte sein Gehirn den Zahlenwust herunter, doch kam er der Unendlichkeit näher? Vielleicht näher als andere, die gerne Zählen. Unendlichkeit aber entdecken wir woanders.

Der Kerker der Endlichkeit sehnt sich nach Unendlichkeit

Trotz der Gegenwart Pis in unserer inneren Landschaft der unendliche Blick eines Gottes bleibt uns verwehrt. Der Verstand mit seiner einseitigen Dimension des Berechnens verfängt sich im Netz des Endlichen und als reiner Verstand erreicht er doch nie die Einsicht der Unendlichkeit. Hieraus ersannen sich einst die religiösen Philosophien, da das Denken aus der Realität mit ihrer Unerschöpflichen Anzahl an endlichen Ereignissen doch keine Erlösung bieten konnte, so sollte doch die Religion den Ausgang wenigstens anzeigen. Die Religionen verstanden eines: Es bedurfte einer anderen Intelligenz als des Verstandes um wirkliches Denken zu ermöglichen, auch wenn die Religionen diesen Moment der Einsicht schnell durch das Dogma eintauschten.

Die richtige Sommerlektüre, die bekannten Zahlen von Pi, eine literarische Kritik des Buches von mir hier: literarische Kritik des zweiten Bandes von Pi

Leibniz und der Grund der Unendlichkeit

Auch Leibniz richtete seine Überlegungen auf die Umstände der Unendlichkeit. Er dachte allerdings an die unendliche Reihe, die sich ergab, wenn einer nach den vorhergehenden Ursachen fragte. Der Satz vom Grund, welcher besagt, dass alles, was ist, nur so gedacht werden könne, dass es eine Ursache hätte, dieser Satz vom Grund war für Leibniz in seinem Wesen unvermeidlich. Denn selbst wenn wir unendlich in die Vergangenheit hinabsteigen würden, die unendliche Reihe bräuchte einen Grund, der in sich selbst der größte Grund aller Endlichkeit war. Die Reihe des Universums war unabschließbar, doch zugleich setzte Leibniz in dem Moment der Unabschließbarkeit, eine größere Unendlichkeit als unumstößliche Einheit fest.

Leibniz stellte die Frage daher erneut: Gibt es Unendlichkeit oder hat die Welt einen Anfang? Auch unsere modernere, physikalische Antwort, dass es einen Anfang gibt, unsere Theorie des Urknalls ist ja nur eine Verlegenheitslösung, um bestimmte Prozesse zu verstehen, doch jedes Kind fragt nach dem Davor des Urknall. Sogar wenn Physiker hier lächelnd darauf verweisen, dass die Frage absurd sei, da die Kinder nach einer Entität außerhalb von Raum und Zeit fragen würden, die Physik besitzt hier nur das Axiom des Anfangs, aber den Urknall selbst kennt sie nicht. Leibniz hatte eine andere Antwort.

Im Gegensatz zu den Berechnern erkannte Leibniz, dass es nicht um den Anfang aller physikalischen Reihen ginge, sondern um den Grund aller Gegenwart, den Grund aller Gesetze, die überhaupt erst Kausalität ermöglichten. Auf der Suche nach dem letzten Grund, denn alles, was wir begreifen, habe einen Grund, zeigte sich für Leibniz, die Frage nach dem Sein selbst als Seinsgrund. Sein aber war und nicht Nichts und hierin lag auch schon ein Begreifen der Unendlichkeit verborgen. So musste es doch nur ein metaphysischer Grund sein, der Ursache aller Gegenwart sein könnte und er musste sein, denn Gegenwart ist. Da dieser Grund nun größer als alles Zählen war, mussten wir zumindest eine Ahnung von Unendlichkeit haben, die nicht auf Endlichkeit beruht.

Es war die Metaphysik, die sich plötzlich aus dem Innehalten in den unabschließbaren Reihen als Unendlichkeit ergab. Diese Möglichkeit aber über die Grenzen der Berechnung hinaus zu verstehen ist Vernunft, es war der Verstand der sein eigenes Denken reflektierte, der sich selbst dachte und damit seine eigene Möglichkeit untersuchte, in sich aber seine Enthobenheit von der Endlichkeit entdeckte.

Gottfried Wilhelm von Leibniz

Ein Erfinder der Unendlichkeitsrechnung: Leibniz

Der Begriff der Unendlichkeit

Diese Unendlichkeit einer metaphysischen Setzung wird keinem Rechenautomaten bewusst. Menschen haben es gelernt vor der irrationalen Aufgabe zu schlussfolgern, dass hier vielleicht eine Kraft der Unendlichkeit am Werk ist. „Unendlichkeit“ jedoch ist kein Begriff, den wir der Erfahrung entnommen haben. Dieser Begriff entstammt nicht aus der bloßen Berechnung, sondern diese Unendlichkeit eröffnet sich, wenn der Verstand sich als Verstand selbst untersucht und sein endloses Rechnen vernünftig unterbindet und einen einhalten Grund akzeptiert; dies ist ein Moment der Freiheit in einem rechnenden Universum, einem im Kalkül erkalteten und erstarrten Kosmos. Dies ist die Freiheit die Gründe der Vernunft als Gründe zu akzeptieren, ohne sie wie ein blinder Automat befolgen zu müssen.

Es zeigt sich: Vernunftschlüsse sind mehr als Verstand und bestimmen den langen Weg unserer Wissenschaften. Nur mittels dieser Vernunftschlüsse wenden wir unseren Verstand so an, dass wir am Ende auch brauchbare Erkenntnisse erlangen und uns nicht im Berechnen verlieren. Nur mittels der Vernunftschlüsse können wir Erkenntnisse erkennen.

Von Computern und Kindern

Sind aber Vernunftschlüsse schließlich auch nur Weisen der Berechnung? Mittlerweile gibt es ja Computer, die den IQ von Vierjährigen imitieren können. Doch, so heißt es in den entsprechenden Artikeln auch, weit über diese Grenze dürfte es mit momentanen Mitteln und Möglichkeiten nicht hinausreichen. So heißt es zum Beispiel:

„A computer may know the temperature at which water freezes, but we know that ice is cold.“ – See more at: http://news.uic.edu/a-computer-as-smart-as-a-four-year-old#sthash.iZ2icIdC.dpuf

„Ein Computer mag wissen, bei welcher Temperatur Wasser gefriert, aber wir wissen, dass Wasser kalt ist.“

Es ist also jenes implizite Wissen, das wir während unserer gesamten Kindheit aufsaugen, dass wir so vielleicht überhaupt nicht erkennen, sondern schlichtweg wissen; es ist also vielleicht jenes implizite Wissen, das unsere wirkliche Intelligenz bestimmt. Vielleicht ist es aber auch schlicht die Fähigkeit zur Vernunft, das heißt die Fähigkeit, die Funktionen des Verstandes zu interpretieren und somit Wissen als implizites Wissen zu erkennen und notfalls zu explizieren. Hier erschöpft sich die Rechenpower des Verstandes und es kommt darauf an, die Gabe der Reflexion zu nutzen. Ich behaupte, dass Feynman jene Reflexionskraft, die auch die Unendlichkeit kennt, besaß:

Feynman’s Vernunft und die Steigerung von Intelligenz

Wir können also den Wert von Feynmans IQ getrost bezweifeln, denn Feynman baute in sich an etwas Größerem. Die Erkenntnisse unserer Gesellschaft sind nicht die Resultate von stupiden Rechenleistungen, sondern wir bauen innere Paläste der Vernunft, Paläste verborgen im impliziten Wissen des Menschengeschlechts und wir bauen an diesen Palästen gemeinsam in Vernunft-Interaktionen, die fortwährende Kritik des Verstandesvermögens sind.

Mein Professor Brandom legt hierauf besonderen Wert: Es ist nicht nur die Rationalität, die wir ausführen, sondern es ist die Gabe der Vernunft, wie wir uns zu den Ergebnissen unserer Rationalität vor den Mitgliedern unserer Gesellschaft verpflichten. Diese Frage nach der sozialen Anerkennung unseres Denkens gibt uns hin und wieder die Möglichkeit unsere Verstandeserkenntnisse zu relativieren und über uns zu reflektieren. Genau an dieser Grenze scheitern Computer und, zugegeben, vielleicht auch einige Menschen.

Feynman aber besaß diese Einsicht, die ein Urgut der Philosophie ist: Die Einsicht in die Unwissenheit, die Einsicht in die Bezweifelbarkeit der eigenen Verstandesresultate. Nur mit diesem Wissen vom Nichtwissen würden wir in der Wissenschaft weitergehen und so formulierte Feynman:

We have found it of paramount importance that in order to progress, we must recognize our ignorance and leave room for doubt.

Es ist von größter Bedeutung, dass wir, um Fortschritt zu erreichen, unsere Unwissenheit einsehen und Raum für den Zweifel lassen.

Playa en Guerrero, Mexico

By Xicoamax (Own work) CC-BY-SA-3.0 Wikimedia Commons

Diese Unwissenheit, was ich mit den Worten von Brandom als semantischen Skeptizismus bezeichnen möchte, bedeutet nicht, dass hieraus ein epistimologischer Skeptizismus folgt. Der Tatsache also, dass wir über all nach dem wirklichen, letzten Einzelding fahnden, dem Gottpartikel und der Tatsache, dass wir dann doch immer nur allgemeine Konzepte finden, dieses Resultat als semantisches Nichts bedeutet nicht, dass wir nicht zu Erkenntnissen kommen können. Auch wenn wir die Gegenstände nicht wirklich kennen, wir erkennen sie in der Vernunft als das Spiel der Kräfte, das uns weiter trägt als der Verstand. Hier zeigte sich Feynmans wahre Intelligenz. Nicht dass er ernüchtert die Wissenschaft mit der Unwissenheit aufgab, aber er eröffnete Horizonte durch die Neugier auf das, was wir kennen können, nämlich unsere Vernunft, die über die Blödsichtigkeit des Verstandes emporragt. Feynman erkannte, dass die Welt der Einzelheit, die der Verstand so gerne zählt nicht ohne weiteres zusammen hängen:

„There are the rushing waves mountains of molecules each stupidly minding its own business trillions apart yet forming white surf in unison.“(Feynman)

„Dort sind die stürzenden Wellen, Berge von Molekülen, jedes ohne Verstand nur in seinem eigenen Treiben befangen und doch formen diese Moleküle eine weiße Brandung in Einigkeit.“

Wie setzen wir also die Verbindung des Einzelnen? Wie erkennen wir die Reihe der Zahlen, die am Zipfel einer Unendlichkeit hängt? Wie erkennen wir das Gewühl der Wirklichkeit in seiner uns bekannten Form? Durch die Unendlichkeit unserer Vernunft, die am Endlichen zweifelt.

Warum also Intelligenzsteigerung?

Dieses alles heißt nun nicht, dass ich Intelligenzsteigerung als Steigerung der Verstandeskräfte per se ablehne oder gar dass ich behaupten würde ein IQ sei unwichtig. Ich respektiere einerseits die Leistungen auf diesen Gebieten, andererseits wäre ich auch gerne ein bisschen schlauer. Warum aber sollten wir nach allem, was gesagt worden ist, unsere Intelligenz überhaupt steigern wollen? Wenn selbst ein anerkanntes Genie, das Mindestkriterium für ein Genie nicht erfüllt, aber dann doch den Nobelpreis abräumt, dann erscheint doch der IQ wertlos zu sein. Doch genau hier liegt unser Problem. Feynman war durchaus daran interessiert seine Intelligenz zu steigern, aber nicht um willen des Intellekt. Er entwickelte seine Intelligenz aufgrund einer grenzenlosen Neugier, die Dinge überhaupt verstehen zu können.

Unabhängig also davon wie wir Feynmans IQ-Messung interpretieren, Feynman war höher begabt und das, weil  diesen Mann eine unbändige Neugier und gleichzeitige Zurückhaltung im Hinblick auf die unmittelbare Wahrheit auszeichnete. So zerbrach Feynman zum Beispiel einen ganzen Tag Spaghetti im Büro, um die Frage zu klären, warum Spaghetti in drei Teile und nicht in zwei zerbrechen. Am Ende des Tages gab es keine Lösung, nur ein Büro voller zerbrochener Spaghetti und einen Haufen falscher Theorien. Doch hier lag der Kern seiner Intelligenz begründet: Es ist das konstante Interesse daran, Muster zu erkennen, zu verstehen und so Neues zu erschließen. Die Welt war für Feynman nicht dort, wo wir uns heimisch eingerichtet haben, sondern an ihren Grenzen, wo wir das Neue und seine Unendlichkeit entdecken müssen. Die Welt, die die Neugier ermöglicht, steckt in den Aufgaben, die wir uns selbst stellen, weil wir uns nicht in sinnloser Berechnung verlieren wollen, sondern das Neue für uns als Unbekanntes durch Vernunft entdecken wollen.

Aus diesem Grund können wir uns also simpel die Aufgabe stellen, unsere Intelligenz zu steigern, weil es uns in neue Fähigkeiten führt, die uns die Möglichkeit gibt noch mehr Muster zu entdecken und zu erschließen. Intelligenzsteigerung enthält den Moment, eine Fähigkeit zu entwickeln, die wir vielleicht noch nicht beherrschen, doch diese Steigerung lehrt uns Neuem gegenüber aufgeschlossen zu sein.

Wer also an einem prinzipiellen Nachdenken über Intelligenzsteigerung oder in dieser Weise an bewussten Lernen interessiert ist, der sei auf meinen Blog Bewusstes-lernen und meinen Artikel zur Intelligenz sowie deren Steigerung verwiesen. Ich kläre darin auch, wer eigentlich der intelligenteste Mensch aller Zeiten gewesen ist.

Abschließend hoffe ich, dass der Artikel informativ und unterhaltsam war. Ich versuche hier ja meine Fähigkeiten zu steigern, in diesem Sinne wäre es nett, wenn ihr mir Feedback gebt, um genauer zu verstehen, worauf ich mein Augenmerk eigentlich noch richten muss. Wenn ihr mir weiter folgen wollt, dann added mich doch bitte bei Google+, abonniert mich per E-mail oder tretet der Facebookgruppe oben rechts bei. Ein RSS-Feed ist natürlich auch vorhanden sowie eine “gewaltig interessante” Pinterestwall zum Thema Lernen. Ansonsten könnt ihr mich gerne anschreiben, wenn ihr mal gemeinsame Projekte im Sinn habt.

Norman Schultz

Pittsburgh

Nachtrag: Da Feynmans ursprüngliche IQ-Messung nun in jungen Jahren erfolgte, ist es durchaus vorstellbar, dass er doch in andere Dimensionen der Intelligenzmessung vorgestoßen wäre. Besonders unter Berücksichtigung der Tatsache, dass er beim Aufnahmetest an der Universität einen perfekten Score erreichte, so erscheint sein IQ-Wert höchstwahrscheinlich verfälscht zu sein, aber wenn nicht, dann ist es auch egal.

Schöne Videodokumentation über Feynman

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3 Antworten auf Über Feynman, seinen „niedrigen“ IQ, Neugier und warum Verstand weniger wichtig ist als Vernunft

  1. Angelika Herrmann sagt:

    Der letzte Satz im Nachtrag ist für mich besonders bedenkenswert:“Besonders unter Berücksichtigung der Tatsache, dass er beim Aufnahmetest
    an der Universität einen perfekten Score erreichte, so erscheint sein
    IQ-Wert höchstwahrscheinlich verfälscht zu sein, aber wenn nicht, dann
    ist es auch egal.“ Ich habe in mich hineingeschmunzelt. Genau so ist es.
    Das Video über Feymann zeigt einen Menschen mit einer sehr humorvollen und gelassenen Ausstrahlung.
    Vielleicht kann man sich am Rande des Denkens/Universums nur mit dieser gewissen Freundlichkeit gegenüber sich selbst unbeschadet bewegen.

  2. Pingback: Vom Wesen der Zahlen, optische Illusionen, Quantenphysik und Strukturalismus – Philosophie EntGrenzen – Die Wissenschaft der Wissenschaften

  3. Gerhard Franken sagt:

    Hallo,
    ich fasse mir regelmäßig an den Kopf, wenn unqualifiziert vom „IQ“ gesprochen wird.
    Ich selbst habe in der Oberstufe an einem IQ-Test teilgenommen, der im Rahmen des Biologie-Unterrichts durchgeführt wurde. Da kam ich auf „nur 126“. Nur, das war der mit Abstand höchste IQ unter allen Teilnehmern am IQ-Test. Wie das kommt?
    Es war ein IQ-Test aus dem US-Sprachgebiet. Dieser war auf 90 normiert. Bei Umrechnung auf den Mittelwert 100 ergibt sich: 126 / 90 * 100 ein IQ von 140. Aber auch das nur, wenn die Ergebnisse mit der gleichen Standardabweichung angegeben werden.
    Hierzulande werden IQs meist mit Mittelwert 100 und Standardabweichung (SD – Standard Deviation) 15 angegeben.
    Im anglo-amerikanischen Raum sind Mittelwert 100 bei SD 24 üblicher.
    Und damit kämen wir dann auf (1)25 / 15 * 24 und damit einen IQ von 162,222.

    125? Wäre das eine Angabe mit SD 24, bliebe dabei ja nur ein IQ von 116 übrig, der nur knapp oberhalb der Obergrenze für ’normale‘ Intelligenz läge.

    Geschenkt.

    ‚Genies‘ liegen per Definition irgendwo bei (Mittelwert + 3 * SD), also bei 145 (100+3*15) bzw. 172 (100+3*24) und das Ganze bei vielleicht plusminus fünf bis zehn Prozent. (Die 0,5 Prozent der Bevölkerung mit der höchsten ‚Intelligenz‘.)

    In diesem Kontext stellt sich die Frage, worüber sich Richard Feynman denn eigentlich so amüsiert hat. War es vielleicht gar die Doofviehtät der Leser?

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